Make Racism Wrong Again!

Seit 2020 wurden mehrfach größere Studien zum Thema Rassismus- und Diskriminierungslage unter anderem in Deutschland veröffentlicht. Verändert hat sich danach wenig. Nach kurzer öffentlicher Empörung ebbte der Drang etwas zu verändern recht schnell wieder ab. Dabei beschäftigen uns gerade jetzt global wie im eigenen Land steigende Werteverschiebungen, die rechtes Gedankengut und rassistisch-motivierte Diskriminierung öffentlich spürbarer werden lassen. Zeit sich dagegenzusetzen! Passend zur anstehenden Bundestagswahl haben sich zwei Agenturen zusammengetan, um mit Worten und einer digitalen Awareness-Kampagne Aufklärung zu betreiben: “Make Racism Wrong Again”.

Warum jetzt? 

Bereits 2020 stellte der Afrozensus (eine Onlineerhebung zu Lebensrealitäten Schwarzer Menschen in Deutschland) fest, dass über 90 Prozent der Befragten nicht geglaubt wird, wenn sie Rassismus ansprechen. Die durch den Verein Each One Teach One (EOTO) in Zusammenarbeit mit Citizens For Europe (CFE) durchgeführt Befragung war die erste Erhebung dieser Art und bietet handfeste Daten zum Status quo. Der sich seitdem nicht verbessert hat. Trotz kollektiver Aufschreie und Solidaritätsbekundungen im Rahmen von “Black Lives Matters” spiegelt die Realität ein anderes Bild wider. Nicht nur in Deutschland, sondern auch global. 

Ähnlich ungeschönt bestätigt die European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) in ihrer 2023 erschienen Studie “Being Black in the EU”, dass Deutschland Spitzenreiter ist, wenn es um das Erleben von Rassismuserfahrungen geht. Rund 76 Prozent der Befragten bestätigen im Alltag mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert zu sein. Eine Realität, die oft als Einzelfälle verharmlost oder nicht weiter verfolgt wird. Etwa zeitgleich wurden weitere Studien rund um Ursachen und Auswirkungen von Diskriminierung und Rassismus in Deutschland von der Bundesregierung in Auftrag gegebene. Der Nationale Disrkiminierungs- und Rassismusminitor (NaDiRa) bestätigt ebenfalls, dass für 90 Prozent der Befragten Rassismusvorfälle im Alltag an der Tagesordnung stehen – mit weitreichenden Folgen. 

Make Racism Wrong Again 

Zeit, sich bemerkbar zu machen, sich zu solidarisieren und Haltung zu zeigen. Denn mit den rechtspopulistisch geprägten Wahlergebnissen 2023 und der anstehenden Bundestagswahl, könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben. Das dachte sich auch die Agentur Bold, die gemeinsam mit Ultra Ooh eine Kampagne ins Leben gerufen hat, die auf die signifikant steigende rassistisch-motivierte Diskriminierung in Deutschland und die Salonfähigkeit von rassistischem Gedankengut aufmerksam machen will. Die Kampagne “Make Racism Wrong Again”, will aufklären und Stimmung gegen diese Entwicklung machen. In zwei Schritten. Die Einnahmen der verkauften “Make Racism Wrong Again”-Pieces fließen abzüglich der Produktionskosten in eine digitale Awareness-Kampagne, die über Sprache, Ideologie und antirassistischen Verhaltensmuster aufklären will.  

“In einer Kultur, die stark über visuelle Codes und dadurch verbundener Öffentlichkeit funktioniert, nutzen wir die Kraft des Wortes auf einem Medium, das unser Mindset auf die Straße bringt: Kleidung”, heißt es weiter in dem Statement. Eine verbreitete Praktik im Aktivismus – Durch Schilder, Slogans, Poster sichtbar sein. „Rassismus ist eines der bedrohlichsten Themen der heutigen Zeit“, erzählt Julia Winkels, CEO & Founderin von Bold, die ihre Arbeit dafür nutzen möchte, um Wandel voranzutreiben. Die Idee: Zugänglichkeit und Identifikation über Merchprodukte zu schaffen und als Multiplikatoren online und offline wirken. Mit einer simplen, jedoch einprägsamen Message, können alle zeigen: Hier ist kein Platz für Rassismus! Hier herrscht ein gemeinschaftliches Interesse daran, keine Toleranz gegenüber solcher Strukturen und Verhaltensweisen zu zeigen. “Make Racism Wrong Again!”. Vier einfache Wörter. Eine klare Message.

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Fatima Njoya

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